Winterpause – Fliegen in der Kälte?

In der Leewelle über dem Schwarzwald sieht man 200 km entfernt die Alpen

Wie jedes Jahr ging mit den letzten Flügen im Oktober die Flugsaison im Segelflug zu Ende. Bei Kälte mit geringer Sonneneinstrahlung gibt es ab November zu wenig Thermik, um mit den Segelflugzeugen in der Luft zu bleiben. Dann sind meist nur noch kurze Schulungsflüge möglich. Auch im Motorflug ist aufgrund schlechteren Wetters weniger los, so dass mit den zusätzlichen Einschränkungen aufgrund der Covid-19 Pandemie nur vereinzelte Flüge vom Flugplatz Malmsheim aus stattfanden. Holger Leicht konnte am 27. Dezember ein seltenes Wetterfenster nutzen. Der Südwestwind war so stark, dass sich im Schwarzwald Leewellenaufwinde bildeten. Schon vor dem Flug beim Aufbau des Flugzeugs war es so kalt, dass die Helfer nach kurzer Zeit durchgefroren waren. In der Luft in über 2.000 Meter bei -20 Grad ohne Sonneneinstrahlung war der Flug trotz toller Aussicht ein wenig strapaziös. „Die Batterien der Fußsohlenheizung waren leider schnell leer und ohne Sonne wurde es dann richtig kalt“ berichtet Leicht, der nach zwei Stunden dann genug hatte. „Trotzdem war es wieder ein unvergessliches Erlebnis mit toller Fernsicht auf die Alpen in 200 km Entfernung“ resümiert er am Ende des Tages.
Für 2021 hat der SFC große Hoffnungen, so der Vorstandsvorsitzender Eckard Ahrens: „Toll wäre, wenn wir unseren Flugsport ohne Einschränkungen ausführen könnten. Im Jahr 2020 haben wir leider deutlich weniger Fluggebühren eingenommen, bei aber nahezu gleichbleibenden Fixkosten. Vor allem wünschen wir uns, dass wir unser Drachenfest im Oktober gemeinsam mit allen Drachenbegeisterten aus der Region durchführen können“. Eine Neuigkeit aus der virtuellen Mitgliederversammlung Ende 2020 gibt es noch: Der Verein hat sich für eine Namensänderung entschieden. „In Zukunft soll der Name „Sportfliegerclub Malmsheim e.V.“ dafür stehen, dass wir die Nähe zu unserem Fluggelände Malmsheim und die Unterstützung der Stadt Renningen und Malmsheim sehr schätzen.“, erläutert Ahrens.